„Weilburg erinnert e. V.“ verteilt Motivkarten an Schulen und die Weilburger Öffentlichkeit
Weilburg (jw).Wieviel Wiedervereinigung leben wir nach 30 gemeinsamen Jahren?, fragt der Verein „Gegen Vergessen–Für Demokratie“ mit Postkarten und Plakaten für die Bildungsarbeit. Der Verein „Weilburg erinnert“ beteiligt sich an dieser bundesweiten Aktion und hat dazu 2000 Motivkarten und 30 Plakate mit der provozierenden Karikatur „Und da stand die Mauer“geordert.
Der preisgekrönte Essener Karikaturist Thomas Plaßmann bewirkt mit seiner Zeichnung Reflexionen über die unsichtbare Mauer in den Köpfen der Menschen: Nach wie vorbleibt der verstellte Blick von West nach Ost und von Ost nach West. Mit der Postkartenaktion möchten die beiden Vereine sowohl ein Nachdenkmoment schaffen als auch zum aktiven Handeln anregen. Ein Link und ein QR-Code auf der Kartenrückseite führen auf eine Seite von „Gegen Vergessen“ mit praktischen Empfehlungen und Ideen zum gegenseitigen Kennenlernen. Angeregt werden Städtepartnerschaften oder Partnerge-meinden, Schulkooperationen mit gemeinsamen Besichtigungen von Erinnerungsorten oder Einrichtung von Erzählcafés. Bilder von Aktionen vor Ort werden vom Verein auf Facebook und auf seinem Instagram-Profil gesammelt.
Gegen Vergessen – Für Demokratie ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin, mit 2.000 Mitgliedern und 40 regionalen Arbeitsgruppen. Ansprechpartnerin in Mittelhessen ist Monika Graulich aus Gießen, die auch regelmäßig mit dem Vorsitzenden des Vereins „Weilburg erinnert“, Markus Huth, in Kontakt steht. Die Initiativgruppen verbinden historische Erinnerungsarbeit mit konkretem Einsatz für die Demokratie, gestalten Projekte zu den Themen Nationalsozialismus, SED-Regime, politischer Extremismus und Demokratieförderung.
Auch diese Form der Erinnerung an die Wiedervereinigung vor 30 Jahren wird gefördert aus Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sowie vom Bundesministerium für Familie, Senioren Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Die Karten werden gezielt am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, auf lokalen Festen, in Fußgängerzonen oder speziellen Veranstaltungen rund um das Thema Wiedervereinigung ausgelegt. „Weilburg erinnert“ verteilt bereits in den kommenden Wochen die Postkarten in Geschäften, Restaurants, Cafés und Bars in der Weilburger Altstadt sowie an Schulklassen ab Jahrgang 9 aller weiterführenden Schulen, damit auch diese die Mög-lichkeit haben, die Motivkarten aktiv in Lernprozesse einzubauen. Wer eine größere Stückzahl an Postkarten für die historisch-politische Bildung haben möchte, kann sich per E-Mail an den Vorstand von „Weilburg erinnert“ wenden: vorstand@weilburg-erinnert.de.