Dieser eintägige Workshop lässt zwei voneinander getrennten Gruppen, die Braunäugigen und die Blauäugigen, in höchstem Maß spüren, welche Auswirkungen Diskriminierung hat. Besonders interessant ist bei diesem Training der Austausch von Erfahrungen und durchlebten Emotionen der beiden Gruppen, derjenigen, die diskriminiert wurden und denen, die die Diskriminierungen beobachtet haben.
Das Training verdeutlicht die Notwendigkeit, eine Gesellschaft aufzubauen, die sensibilisiert ist für ungerechte und unfaire Handlungen und Bedingungen, und eine diskriminierungsfreie Atmosphäre schafft. Das Konzept wurde 1968 von der amerikanischen Grundschullehrerin Jane Elliott entwickelt.
Die amerikanische Grundschullehrerin Jane Elliott stand 1968, nach der Ermordung von Martin Luther Kings, vor dem Problem, wie sie dieses Ereignis ihren „rein weißen, rein christlichen“ SchülerInnen in einer „rein weißen, rein christlichen“ Dorfgemeinde in den Vereinigten Staaten erklären sollte. Ihre SchülerInnen hatten niemals Kontakt zu Menschen anderer Hautfarbe und waren nie mit dem Elend konfrontiert, das durch Rassismus bedingt wird.
So entwickelte sie nach dem Gebet eines Sioux: „Oh Großer Geist, bewahre mich davor einen anderen Menschen zu beurteilen, bevor ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gelaufen bin“ ein Trainingskonzept, das Menschen die Möglichkeit gibt, eine Maile in den Mokassins von jemandem zu laufen, der nicht Teil der Mehrheitsgesellschaft ist. Die Übung basiert auf der Aufteilung einer Gruppe von Menschen aufgrund ihrer Augenfarbe in Blauäugige und Braunäugige. Die „Blau-äugigen“ werden so angesehen und behandelt, wie traditionellerweise in dieser Gesellschaft Nicht-Weiße, Nicht-Christen und Menschen mit Einwanderungsgeschichte in dieser Gesellschaft behandelt werden. Dabei werden alle negativen Stereotype, die wir in dieser Gesellschaft kennen, auf die Gruppe der Blauäugigen angewendet. Sie werden als Unterlegene eingestuft und als Unterlegene behandelt. Im Ergebnis beginnen diese, sich unterlegen zu fühlen und bestätigen das Stereotyp.
Bei der dem anschließenden Erfahrungsaustausch ist besonders interessant, wie die Teilnehmenden der beiden Gruppen (derjenigen, die diskriminiert wurden und denen, die die Diskriminierungen beobachtet haben) von ihren durchlebten Emotionen berichten.
Zu dem Training gehört eine Nachbesprechung, die entweder direkt am Folgetag oder 4-6 Wochen nach dem Training durchgeführt wird.
Zeitlicher Rahmen: 3 – 6 Stunden (individuell)
Gruppengröße: Mindestens 15, maximal 25 Teilnehmende
Alter der Teilnehmenden: ab 16 Jahre; auch als Lehrkräftefortbildung geeignet
Kooperationspartner: Diversity Works, Jürgen Schlicher
Kosten: Nach Absprache, ggf. über Förderung kostenlos möglich