Weilburg erinnert e. V.

Weilburg erinnert e. V. mit Hessischem Förderpreis für Menschlichkeit ausgezeichnet

Frankfurt/Weilburg– Große Ehre für Weilburg erinnert e. V.: Der Verein erhielt kürzlich den Hessischen Förderpreis für Menschlichkeit. Die feierliche Preisverleihung fand in den Räumen der traditionsreichen Freimaurerloge Zur Einigkeit in Frankfurt am Main statt. Der Preis wird von der Stiftung Wohltätigkeitsanstalt zur Einigkeit verliehen, die sich seit über 220 Jahren humanitärem Engagement widmet. Schirmherr der Preisvergabe ist der Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert und würdigt herausragende soziale Projekte in Hessen, die sich durch ein besonderes Maß an Menschlichkeit auszeichnen.

©WzE – V. l. Christina Schiebel, Martina Zimmermann, Markus Huth, Dr. Lorry Schirer, Lutz Lochner, Tobias Eckert

Erinnerungskultur als gesellschaftlicher Auftrag

Weilburg erinnert e. V. wurde 2018 gegründet und setzt sich intensiv mit der NS-Geschichte in der Oberlahn-Region auseinander. Ein besonderer Fokus liegt auf der Aufarbeitung der NS-„Euthanasie“-Verbrechen in Weilmünster. Der Verein verbindet historische Bildung mit innovativen pädagogischen Ansätzen und setzt auf theaterpädagogische Projekte, Rundgänge und Ausstellungen, um insbesondere junge Menschen für demokratische Werte zu sensibilisieren.

Die Jury würdigte insbesondere das nachhaltige Engagement des Vereins:

„Weilburg erinnert e.V. leistet wertvolle Erinnerungsarbeit und zeigt auf beeindruckende Weise, wie Geschichtsvermittlung mit modernen Bildungsformaten verknüpft werden kann. Gerade junge Menschen profitieren von den kreativen und interaktiven Angeboten des Vereins, die ein tiefes Verständnis für historische und gesellschaftliche Verantwortung fördern.“

Feierliche Preisverleihung in Frankfurt

Die feierliche Verleihung des Hessischen Förderpreises für Menschlichkeit fand in Anwesenheit zahlreicher Gäste aus Politik, Gesellschaft und dem Stiftungsumfeld statt. Der Laudator, Tobias Eckert, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, betonte in seiner Rede die Bedeutung von Erinnerungskultur für die Demokratie:

„Gerade in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spaltung brauchen wir Organisationen wie „Weilburg erinnert“, die sich gegen das Vergessen einsetzen und den Wert von Menschlichkeit und Demokratie vermitteln. Mit „Weilburg erinnert“ hätten Sie keinen besseren Preisträger für diesen Preis auswählen können und deshalb habe ich auch gerne die Laudatio für dieses beeindruckende Engagement in meinem Wahlkreis übernommen.“

Die Auszeichnung wurde durch den Vorsitzenden der Stiftung Dr. Lorry Schirer sowie Vorstandsmitglied Lutz Lochner überreicht. Stellvertretend für den Verein nahmen die Vorstandsmitglieder Markus Huth, Martina Zimmermann und Christina Schiebel den Preis entgegen.

Unterstützung für zukünftige Projekte

Das Preisgeld von 5.000 Euro wird gezielt in kommende Bildungsprojekte investiert. Derzeit arbeitet der Verein beispielsweise an einem TikTok Projekt, welches die digitalen Handlungskompetenzen junger Menschen fördern soll.

Vereinsvorsitzender Markus Huth zeigte sich dankbar für die Anerkennung:

„Diese Auszeichnung ist für uns nicht nur eine große Ehre, sondern auch eine wichtige Unterstützung für unsere Arbeit. Sie bestärkt uns darin, weiterhin aktiv zur Erinnerungskultur und Demokratieförderung beizutragen. Wir versuchen uns auf kleiner Ebene Tag für Tag in unserer Region für Menschlichkeit und Empathie einzusetzen.“

Mit der Verleihung des Hessischen Förderpreises für Menschlichkeit reiht sich Weilburg erinnert e. V. in eine Reihe herausragender Initiativen ein, die mit ihrem Engagement einen bedeutenden Beitrag zu einer humaneren Gesellschaft leisten.

Über die Stiftung Wohltätigkeitsanstalt zur Einigkeit

Die Wohltätigkeitsanstalt zur Einigkeit ist eine gemeinnützige Stiftung der Freimaurerloge zur Einigkeit in Frankfurt am Main. Sie wurde im Jahr 1800 gegründet, um in den Wirren der napoleonischen Kriege die Waisen und Witwen gefallener Logenbrüder zu unterstützen. In den vergangenen 220 Jahren hat sich daraus ein allgemeines humanitäres Hilfsprojekt entwickelt, das bedürftige junge Menschen dabei unterstützt, eine erste Ausbildung abzuschließen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Als Freimaurer orientiert sich die Stiftung an den Leitlinien von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit sowie Toleranz und Humanität. Der Hessische Förderpreis für Menschlichkeit wird jährlich vergeben und fördert vorbildliche soziale Projekte in Hessen, die sich durch besondere Menschlichkeit auszeichnen. Die Auswahl-Jury kann das Preisgeld von 5.000 Euro bei gleichwertigen Bewerbungen auf mehrere Preisträger aufteilen.